Peru
Aktuelles
Im Juni und Juli 2015 wurde über Gelbfieber-Fälle in Peru berichtet, diese wurden vom Gesundheitsministerium des Landes bestätigt. Gelbfieber-Fälle sind aufgetreten in den Departments Cusco, Huánuco, Junín, Loreto, Madre de Dios, Pasco, Piura, Puno, San Martin und Ucayali.
Allgemeine Informationen
Ein ausreichender, vor Ort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden empfohlen.
Die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten beachtet werden.
Vorkommen von Infektionskrankheiten
Die folgende Aufstellung ist nicht vollständig sondern nennt nur die wichtigsten und häufigsten Infektionen.
Infektionen durch verunreinigte Nahrungsmittel oder Trinkwasser
Darminfektionen sind häufig, daneben ist auch mit Hepatitis A, seltener mit Hepatitis E, zu rechnen. Weiterhin kann Typhus abdominalis übertragen werden.
Infektionen, die durch Insekten übertragen werden
Es existiert ein geringes Malaria-Risiko im Norden des Landes (auch in der Küstenregion) und im Amazonasbecken. Sehr vereinzelt kommt Malaria auch in der übrigen Küstenregion vor. Lima, Cuzco, Machu Picchu, das Andenhochland, Ica und Nazca, Stadt Ayacucho, Titicacasee sowie die Küste im Süden von Lima sind aber malariafrei.
Dengue-Fieber kann in allen Landesteilen auftreten. Östlich der Anden ist grundsätzlich mit Gelbfieber zu rechnen. Im Juli 2015 sind erstmals Fälle von Chikungunya-Fieber in Peru aufgetreten (nicht importiert, sondern im Land erworben).
Leishmaniosen können vorkommen, sowohl die Verlaufsform mit Hautgeschwüren, als auch mit Beteiligung der Schleimhäute. Sehr selten ist in ländlichen Gebieten die durch Raubwanzen übertragene Chagas-Krankheit.
In Peru werden immer wieder einmal Fälle von Pest gemeldet – das Risiko für Reisende ist aber extrem gering.
Andere Infektionen
- HIV ist weltweit verbreitet und tritt daher auch in Peru. Daher sollten die bekannten Risiken wie in anderen Ländern auch gemieden werden.
- Ganzjährig kann eine Leptospirose durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden.
- Bei Biss durch Hunde ist immer an Tollwut zu denken.
- Bei Besuch von (Fledermaus-)Höhlen können selten die Erreger einer Pilzkrankheit, der Histoplasmose, eingeatmet werden.
Höhenkrankheit
Bei Höhenaufenthalten in Höhen oberhalb 2.000 m sind einige Besonderheiten zu beachten. Die Umweltbedingungen in der Höhe unterscheiden sich deutlich von denen in Meereshöhe. Luft besteht zu 21 % aus dem lebenswichtigen Sauerstoff. Mit zunehmender Höhe vermindert sich der Luftdruck. In 2400 m Höhe beträgt er nur noch 75 % des Wertes in Meereshöhe. Auch die Verfügbarkeit von Sauerstoff nimmt entsprechend ab, es kommt zu Sauerstoffmangel (Hypoxie). Das Auftreten der Symptome hängt vom Trainingszustand und der Erfahrung ab. Sie können beim einen bereits in 1500 m , beim anderen erst in 4000 m auftreten: tiefere und schnellere Atmung, blaue Lippen und Fingernägel, Lufthunger, Beklemmungsgefühl, Schwindel, Kribbel-, Kälte- und Wärmeempfindungen, gehobene Stimmung oder vermehrte Gleichgültigkeit und allerlei Verhaltensauffälligkeiten. Bei zu schnellem Aufstieg in zu große Höhen kommt es zu verschiedenen Ausprägungen der Höhenkrankheit, Handlungsunfähigkeit, Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod. Betroffen sind alle Altersstufen und häufig Touristen bei Flugreisen nach Cusco oder Puno, also nicht nur Bergsteiger. Mate de Coca hat im übrigen keine sichere vorbeugende Wirkung. Es wird empfohlen, vor der Ausreise mit einem Reisemediziner über die Gefahren der Höhenkrankheit zu sprechen.
Empfehlungen zu Impfungen
Für die Einreise vorgeschrieben:
Bei der direkten Einreise aus Deutschland wird kein Nachweis einer Gelbfieberimpfung verlangt. Es kann sein, dass bei Reisen ins Amazonasgebiet eine Gelbfieberimpfung von allen Reisenden verlangt wird.
Allgemein empfohlene Impfungen:
- Gelbfieber
(für alle Reisen in Gebiete östlich der Anden bzw. in die oben genannten Departments) - Tetanus
- Diphtherie
- Masern
- Pertussis
- Hepatitis A
- Hepatitis B
Impfungen aus besonderem Grund:
- Reisende über 60 Jahre: Grippe, Pneumokokken
- Bei einfachen Reisebedingungen/ unzureichender medizinischer Versorgung/ speziellen beruflichen/sozialen Kontakten: Tollwut, Typhus, Meningokokken
Empfehlungen zur Malariaprophylaxe
Bei Aufenthalten im Amazonasbecken sollte ein Notfallmedikament mitgenommen werden– dieses sollte vor der Reise mit einem Tropenmediziner besprochen werden. Bei unklarem Fieber nach einen Aufenthalt in Peru sollte eine Malaria mittels Blutuntersuchung ausgeschlossen werden.
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