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Patienten mit chronischen Krankheiten

Einige Impfungen werden bei chronisch Kranken besonders angeraten, andererseits können chronische Krankheiten, insbesondere solche mit Immundefekten, auch Kontraindikationen für Impfungen darstellen

Patienten mit chronischer Hepatitis

Verschieden Viren können zu einer Leberentzündung (Hepatitis) führen. Für chronische Verläufe einer Leberentzündung kommen insbesondere die Hepatitisviren B und C in Frage. Wenn man bereits eine chronische Hepatitis hat, kann eine zusätzliche Infektion mit einem der anderen Viren den Verlauf der chronischen Hepatitis sehr negativ beeinflussen.

Impfungen stehen zur Verfügung gegen Hepatitis A und Hepatitis B. Patienten mit einer chronischen Hepatitis B sollten also gegen Hepatitis A geimpft werden, Patienten mit einer chronischen Hepatitis C gegen Hepatitis A und Hepatitis B. Die Kosten für diese Impfungen werden von Ihrer Krankenkasse übernommen.

Sowohl die Hepatitis A-Impfung als auch die Hepatitis B-Impfung sind sehr sicher, auch bei Patienten mit einer vorbestehenden chronischen Lebererkrankung. Man kann allerdings im Blut überprüfen, ob bereits eine Hepatitis A (unbemerkt) durchgemacht wurde, dann ist eine Impfung nicht erforderlich.

Patienten mit immunsuppressiver Therapie

Unter einen immunsuppressiven Therapie versteht man die Einnahme von Medikamenten, die als Nebenwirkung zu einer Schädigung des Immunsystems führen. Dieses kann dazu führen, dass Infektionen leichter und häufiger auftreten – daher möchte man bei diesen Patienten einen möglichst optimalen Impfschutz erreichen. Andererseits sind aber – wegen der Schädigung des Immunsystems – Impfungen nicht so wirksam wie sonst und die Gefahr von Nebenwirkungen bei Lebendimpfungen ist größer (weil sich die abgeschwächten Erreger bei einer Schädigung des Immunsystems vermehren können). Daraus lässt sich zunächst einmal folgern, dass wenn immer möglich ein guter Impfschutz vor Beginn einen immunsuppressiven Therapie aufgebaut werden sollte.

Es gibt eine Vielzahl von immunsuppressiven Medikamenten, die hier nicht alle aufgezählt werden können. Zu nennen sind natürlich Substanzen, die zur Chemotherapie von Tumoren eingesetzt werden (im übrigen führt auch eine Bestrahlung zu einer Schädigung des Immunsystems). Insbesondere bei Autoimmunkrankheiten (hierzu zählen z.B. die rheumatoide Arthritis oder der Morbus Crohn) werden oft sog. Antimetabolite wie Azathiprin oder Mercaptopurin eingesetzt. Ebenfalls sind zu nennen Medikamente, die nach einer Organtransplantation gegeben werden, um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern.Eine weitere große Gruppe sind die therapeutischen monoklonalen Antikörper, die ebenfalls bei Tumoren sowie bei Autoimmunkrankheiten eingesetzt werden, Beispiele sind die Substanzen... Und schließlich ist darauf hinzuweisen, dass auch Kortison immunsuppressiv wirkt, insbesondere wenn man mehr als 20 mg pro Tag in Tablettenform einnimmt (Kortison im Ashma-Spray ist dagegen eher nicht immunsuppressiv)

Grundsätzlich gilt, dass Impfungen mit Lebendimpfstoff bei einer immunsuppressiven Therapie kontraindiziert sind. Das betrifft also die Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln sowie die Varizellen-Impfung. Bei geplanten Auslandsaufenthalten ist daran zu denken, dass keine Gelbfieberimpfung gegeben werden kann (die von einigen Ländern bei der Einreise verlangt wird). Bei den anderen Impfungen mit Totimpfstoffen ist zu beachten, dass der Impferfolg möglicherweise beeinträchtigt sein kann. Daher sollte überlegt werden, ob man den Impferfolg durch Messung der Antikörper im Blut kontrolliert.

Patienten mit HIV-Infektion

Impfungen sind ein Bestandteil der Betreuung und Behandlung von HIV-infizierten Personen, insbesondere weil einige Krankheiten, die durch Impfungen zu verhindern sind, bei einem Immundefekt im Rahmen der HIV-Infektion häufiger auftreten oder schweren verlaufen können. Zu beachten ist: Mit dem Verlust  wichtiger immunkompetenter Zellen im Verlauf einer HIV-Infektion steigt das Risiko des Verlusts der Immunität durch früher durchgeführte Impfungen. Auch die Erfolgschancen von neu durchgeführten Immunisierungen und Auffrischungen sinken mit Fortschreiten der HIV-Infektion. Der Impfstatus von Patienten mit HIV-Infektion muss daher regelmäßig durch den Arzt überprüft werden.

Alle Totimpfstoffe gelten als unbedenklich und sicher bezüglich eines möglichen Erkrankungsrisikos. Durch die Aktivierung des Immunsystems kann es allerdings zu einem kurzen Anstieg der Viruslast kommen (zum Beispiel bei Tetanus-, Pneumokokken-, Influenzaimpfung), dies muss man bei Bestimmungen der Viruslast beachten. Es kommt aber sicher nicht zu einer Verschlechterung der HV-Infektion.

Lebendimpfstoffe aus vermehrungsfähigen, größtenteils abgeschwächten Keimen bergen bei Immunschwäche möglicherweise eine Gefahr für den Patienten durch unkontrollierte Vermehrung. Wenn ein Impfschutz sehr wichtig ist, können einige Impfungen (MMR, Varizellen, Gelbfieber) bei gutem Immunsystem unter sorgfältiger Abwägung durchgeführt werden, einige bleiben kontraindiziert – dieses muss mit dem Arzt abgesprochen werden.

Bei erwachsenen Menschen mit HIV-Infektion sollte möglichst ein Impfschutz vorliegen für: Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Pneumokokken-Erkrankungen, Influenza, Hepatitis A und B. Für die HPV-Impfung gelten die STIKO-Empfehlungen wie für alle Frauen im Alter von 12 - 17 Jahren - eine Impfung kann aber auch bei jungen männlichen, homosexuellen Erwachsenen erwogen werden. Bei Vorliegen einer HIV-Infektion ist das Risiko für einen schweren, komplizierten Verlauf einer Masern-Infektion oder einer Varizellen-Infektion erhöht – hier sollte der Impfschutz ebenfalls überprüft werden (unter Umständen mittels Messung der Antikörper im Blut).

Patienten mit Allergien

Impfstoffe können Bestandteile enthalten, die Allergien hervorrufen. Wenn eine Allergie gegen eine der untern genannten Substanzen bekannt ist, sollten Sie dieses dem Impfsarzt mitteilen – es muss dann geklärt werden, ob die Impfung unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt wird (oder eventuell kontraindiziert ist).

 

  • Hühnereiweiß: Einige Virusimpfstoffe werden aus Viren hergestellt, die in Hühnereiern vermehrt wurden. Trotz guter Aufreinigung können die Impfstoffe Reste von Hühnereiweiß enthalten, bei bekannter Hühnereiweiß-Allergie sollte die Impfung dann nur unter strenger Kontrolle durchgeführt werden (z.B. bei einer Gelbfieber-Impfung).
  • Antibiotika-Allergien: Einige Virusimpfstoffe enthalten Antibiotika, meist Neomycin, Polymyxin oder Streptomycin, dieses sind Antibiotika, die in der Praxis kaum eingesetzt werden. Wichtig ist festzustellen, dass in impfstoffen keine Penicillin- oder Cephalosporin-Antibiotika enthalten sind (gegen die es ja häufiger Allergine gibt. Auf jeden Fall: Sie sollten eine bekannte Allergie gegen Antibiotika dem Arzt mitteilen.
  • Sensibilisierung gegen Quecksilber: Thiomersal ist ein quecksilberhaltiges Konservierungsmittel. Heutige Impfstoffe sind überwiegend thiomersalfrei oder enthalten so geringe Mengen, dass quasi keine Quecksilberaufnahme mehr erfolgt. Nach Verabreichung thiomersalhaltiger Impfstoffe nur sind Überempfindlichkeitsreaktionen bekannt geworden, die keinen Krankheitswert haben. (Früher wurde teilweise ein Zusammenhang zwischen Thiomersal in Kinderimpfstoffen und Autismus behauptet - basierend auf den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen haben aber die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die European Medicines Agancy (EMA) und viele anderer Gesellschaften festgestellt, dass ein solcher Zusammenhang nicht besteht).
  • Formaldehyd: Einige Impfstoffe enthalten Formaldehyd zur Entgiftung von Toxinen oder zur Inaktivierung von Viren. Bein hochgradiger Formaldehyd-Allergie sollte die Impfung daher nur unter strenger Überwachung erfolgen.
  • Unverträglichkeit auf Gelatine: Einige Impfstoffe enthalten Gelatine oder Polygeline als Stabilisator. Bei bekannter Nahrungsmittel-Unverträglichkeit auf Gelatine sollte unter Überwachung geimpft werden.

Man sieht also: auch bei bekannter Allergie kann in den meisten Fällen geimpft werden – allerdings in seltenen Fällen unter besonderer medizinischer Überwachung (eine solche Überwachung ist selbstverständlich im ifi möglich!).


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