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Madagaskar

Aktuelles

Aktuell wurde im Herbst 2014 ein Fall einer Leptospirose bei einem Reisenden beschrieben. Diese Erkrankung kann durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden und äußerst sich insbesondere durch eine Entzündung der Leber und der Nieren.

Im Hochland von Madagaskar kommt auch heute noch die Pest vor, Fälle von Beulenpest werden vor allem gemeldet aus den Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga, Toamasina. Im November 2014 wurde erneut über zahlreiche Pestfälle und viele Todesfälle  in Madagaskar berichtet. Fälle sind in 16 Distrikten in sieben Regionen aufgetreten, auch in Antanananivo. Hauptträger der Pestbakterien sind Nager, von denen Bakteiren über Flöhe auf den Menschen übertragen werden können. Das Risiko für Reisende ist sicherlich als äußerst gering anzusehen.

Allgemeine Informationen

Die medizinische Versorgung in Madagaskar ist nicht mit europäischen Standards zu vergleichen. Es treten häufig hygienische und technische Mängel auf. Außerhalb der großen Städte fehlen meist ausgebildete Fachärzte. Ein ausreichender, vor Ort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.

Die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten beachtet werden.

Vorkommen von Infektionskrankheiten

Die folgende Aufstellung ist nicht vollständig sondern nennt nur die wichtigsten und häufigsten Infektionen.

Infektionen durch verunreinigte Nahrungsmittel oder Trinkwasser

Darminfektionen sind häufig, daneben ist auch mit Typhus, Hepatitis A, sehr selten mit Hepatitis E oder Cholera zu rechnen.

Infektionen, die durch Insekten übertragen werden

Malaria kommt im gesamten Land vor, eine Malariaprophylaxe ist in der Regel zu empfehlen (s.u.).

In Madagaskar vorkommende Viruskrankheiten sind Dengue und Chikungunya, selten Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber und West-Nile-Fieber.

Andere Infektionen

  • HIV ist weltweit verbreitet und tritt daher auch auf Madagaskar auf. Daher sollten die bekannten Risiken wie in anderen Ländern auch gemieden werden.
  • Beim Baden im Süßwasser kann die Bilharziose (Schistosomiasis) übertragen werden, es kommt mehr in nördlichen und westlichen Landesteilen die Blasenbilharziose (Schistosomia haematobium) vor, mehr in den östlichen und südlichen Teilen die Darmbilharziose (S. mansoni). Nur wenige Bezirke z.B. im äußersten Norden sind Bilharziose-frei.
  • Bei Biss durch Hunde ist immer an Tollwut zu denken.

Empfehlungen zu Impfungen

Für die Einreise vorgeschrieben:

Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen, bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (z.B. afrikanisches Festland) ist der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich.  

Allgemein empfohlene Impfungen:

  • Tetanus
  • Diphtherie
  • Masern
  • Pertussis
  • Hepatitis A
  • Hepatitis B

Impfungen aus besonderem Grund:

  • Reisende über 60 Jahre: Grippe, Pneumokokken
  • Bei einfachen Reisebedingungen/ unzureichender medizinischer Versorgung/ speziellen beruflichen/sozialen Kontakten: Tollwut, Typhus, Meningokokken.

Empfehlungen zur Malariaprophylaxe

Eine Malariaprophylaxe ist bei allen Reisen nach Madagaskar empfehlenswert:

Zunächst sollte auf einen ausreichenden Mückenschutz geachtet werden. Darüberhinaus sollte eine regelmäßige medikamentöse Prophylaxe durchgeführt werden, hierzu kommen die Präparate Malarone®, Doxycyclin oder in Ausnahmefällen auch Lariam® in Frage. Die Auswahl des geeigneten Medikaments für diese Chemoprophylaxe sollte vor der Ausreise mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden.


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